Kinder

Kinderbibliotheken

Plakat "Abenteuer Kinderbibliothek", gestaltet von Nadia Budde im Auftrag der dbv-Kommission Kinder- und Jugendbibliotheken

Eine „Kinderbibliothek“ meint nicht nur einen spezifischen Bestandsbereich innerhalb der Bibliothek, sondern es sind daran auch vielfältige Angebote und Vermittlungsformen für Kinder und Familien geknüpft.

Zielgruppen der Kinderbibliotheken sind in Deutschland Kleinkinder (0-3 Jahre), Kindergarten- und Vorschulkinder (4-5 Jahre), Grundschulkinder (6-9 Jahre) und Kinder der Klassen 5 und 6 (10-12 Jahre).

Eine wichtige Zielgruppe sind darüber hinaus Vermittler*innen (Eltern, Pädagog*innen u.a.).

Ein Schwerpunkt in der Kinderbibliotheksarbeit ist die Programmarbeit. Die Vermittlung neuer Medien und die Leseförderung verlangen neue, kreative Konzepte. Kindern und ihren Eltern soll gezeigt werden, wie sie die Bibliothek nutzen können und wie sie mit gedruckten und elektronischen/digitalen Medien am besten umgehen können. Sogenannte Frühförderung mit Literatur ist seit der PISA-Studie 2000 auch in Deutschland ein Thema für Bibliotheken. Kindertagesstätten und Schulen sind die wichtigsten Kooperationspartner.

Kernaufgabe von Kinderbibliotheken ist die Vermittlung von Lese-, Sprach-, Informations- und Medienkompetenz. Neue Impulse für die Medienpräsentation und für die Inszenierung von Medieninhalten kommen aus dem Bereich der Kindermuseen und der Kinderuniversitäten.

Im Bereich der Kinderbibliotheksarbeit gibt es eine Vielzahl von Projekten und Programmen sowie ein breites Fortbildungsangebot.

Es gibt mehrere Arbeitsgruppen bzw. Gremien, die sich bundesweit oder regional mit Kinderbibliotheksarbeit befassen. 

Aufgabe von Kinderbibliotheken

Kinderbibliotheken

  • ermöglichen allen Kindern Zugang zu Medien und Informationen
  • sind die erste und wichtigste Einrichtung für eine frühe und lebenslange Bindung an die Bibliothek
  • sind wichtige Lese-/Sprachförderer vom frühen Kindesalter an
  • stellen Medien für den schulischen und außerschulischen Informationsbedarf bereit
  • vermitteln Medienerlebnisse und fördern Medienkompetenz
  • unterstützen Multiplikator*innen bei der Förderung des Lesens und der Vermittlung von Medienkompetenz

Aktive Literatur- und Medienvermittlung

Stadt- und Schulbibliothek Kelsterbach, Meike Kaiser

Die aktive Vermittlung von Literatur und anderen Medien bildet den Schwerpunkt kinderbibliothekarischer Arbeit. Dazu gehören auch Tonies, Audio-/Vorlesestifte und andere digitale Ergänzungen zum Medium Buch (z.B. auch der Lesebär SAMi), Konsolenspiele, etc. So sind Bibliotheken u.a. auch Partner des Deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI und organisieren die Kinderjurys.

  • Klassenführungen, oft curricular organisiert, z.B. nach den Modellen „Entdeckungsreise“ und „Spiel und Spaß mit Büchern“
  • Medienpräsentationen und Veranstaltungen für Multiplikator*innen B. Medienausstellungen, -vorstellungen, Auswahllisten, Elternabende, Lehrerkonferenzen
  • Programme zur frühkindlichen Lese- und Sprachförderung, B. Schoßkinderprogramme, Projekt Bookstart – Bücher für Babys, Lesestart, Eltern-Kind-Veranstaltungen
  • Geschichten präsentieren und spielerisch umsetzen Geschichten können vorgelesen und erzählt werden. Möglich ist auch der Einsatz von Kamishibai oder Bilderbuchkinos. Durch die kreative Umsetzung kann die Geschichte aktiv verarbeitet und damit auch „begreifbar“ werden.
  • Gestalterische Mittel: Malen, Basteln z.B. mit Künstler*innen oder Illustrator*innen
  • Erzählerische Mittel: Durch die Anregung zum selbsttätigen Erzählen wird die Fantasie angeregt und ein Gefühl für Erzählstrukturen vermittelt.
  • Spielpädagogische Mittel: Traditionelle Kinderspiele werden umfunktioniert und mit den Motiven der Geschichte gefüllt.
  • Theaterpädagogische Mittel: Rollenspiele, Figurentheater, Tischtheater, Kartontheater
  • Autor*innenlesung Vorstellen eines Buches, Erfahren, wie Geschichten und Illustrationen entstehen.
  • Lesenacht: Den Abend/die Nacht in der Bibliothek verbringen. Programm steht unter einem bestimmten Thema.
Foto: Stadtbibliothek Potsdam, Ron Gohr

Lesestart 1-2-3

Langjähriges Projekt der Stiftung Lesen unter Einbezug der Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland.

Weitere Informationen:

“Kultur macht stark” – Bündnisse für Bildung

Genaue Informationen zu Inhalt und Fördermöglichkeiten finden Sie auf folgenden Seiten:

Die formale Antragstellung erfolgt ausschließlich über das Verwaltungssystem des BMBF.

  • Bücherkindergärten (Bremerhaven):
    Kooperationsprojekt zwischen Bibliothek, Jugendamt, Kindergärten und Lesepaten unter Federführung des Friedrich-Bödecker-Kreises e.V. Die beteiligten Kitas erhalten Bücherpakete, die Erzieher*innen und Paten Fortbildungen sowie Begegnungen mit Autor*innen in den Einrichtungen.
  • Vorlesen in Familien (Wetzlar):
    Umfassend ausgebildete ehrenamtliche Vorlesepat*innen gehen auf Einladung in “bildungsferne” Familien als “Family literacy Worker”. Die qualifizierte Ausbildung dauert ein Jahr. Das Projekt arbeitet eng mit anderen familienunterstützenden Institutionen zusammen. Seit 2004.
  • Geschichten bewegen (Nds):
    Lebendige Begegnung mit Büchern mit musikalischen und darstellenden Mitteln. Qualifizierungsprojekt für Haupt- und Ehrenamtliche. Trägerorganisation und Begleitung durch Universität Osnabrück. Durchgeführt in Kleinstadtbibliotheken.
  • LeseStark (Dresden):
    ambitioniertes Lesepatenprojekt der Stadtbibliothek Dresden. Vermitteln und qualifizieren Lesepat*innen für über 120 Schulen und Kitas. Vielfältige Kooperationen mit anderen Kulturanbietern.
  • WortStark (Berlin):  
    Bündelung vielfältiger Aktionen zur Sprach- und Leseförderung in einem Gesamtprogramm. “Marke”, Claim (“Kinder werden WortStark”) und einheitliches bibliotheksbezogenes Erscheinungsbild.
    Kategorien: Angebot / Ziele / Zielgruppe / Qualitätsichernde Standards. Seit 2004.
  • MAUS (Mannheim):
    “Mannheimer Unterstützungssystem Schule”. Ein ausgereiftes Bündnis für Bildung, an dem sich die Bibliothek als Anbieter beteiligt.

Friedrich-Bödecker-Kreise e.V.
Neben der Vermittlung, Organisation und Finanzierung von Autor*innenenlesungen wirken die Landesverbände u.a. bei der Information und Beratung von überregionalen Veranstaltungen (z.B. Literaturtage, Kinder- u. Jugendbuchwochen), bei Projekten und Modellversuchen der Leseerziehung, bei Buchausstellungen, bei der Herausgabe von Literaturverzeichnissen der Kinder -u. Jugendliteratur und bei der Zusammenarbeit mit institutionellen Partnern der Lesererziehung und der Literaturvermittlung mit.

Lesen in Deutschland – Projekte und Initiativen zur Leseförderung
Lesen in Deutschland sammelt und dokumentiert online verfügbare Informationen zum Thema Leseförderung, bereitet diese zielgruppenorientiert auf und bietet für Eltern, Großeltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen, Bibliotheksmitarbeitende und Expert*innen sowie an ehrenamtlicher Arbeit Interessierte Anregungen und Unterstützung.

Stiftung Lesen e.V.
Die Stiftung Lesen führt bundesweit breitenwirksame Initiativen und Programme sowie Modell- und Forschungsprojekte durch, die sich ergänzen und aufeinander aufbauen. Die Programme setzen bereits in der frühkindlichen Förderung sowohl in der Familie als auch in der Kindertagesstätte an.
(Bsp.: „Bundesweiter Vorlesetag“ im November, der „Welttag des Buches“ am 23. April sowie die Initiativen „Lesestart 1-2-3“ und „Nationaler Lesepakt“)

Borromäusverein bv.
Besonderes Augenmerk liegt auf den Katholischen Öffentlichen Büchereien, für die der Verein zusammen mit den diözesanen Fachstellen Angebote entwickelt, von Leseförderung bis „50 plus“. Außerdem liefert er Tipps und Arbeitshilfen zu Themen rund um die Bibliotheks- und Pressearbeit.

Kurzprofile von Akteuren der Leseförderung, online verfügbaren Arbeitsmaterialien, Termine von Veranstaltungen und Wettbewerben werden aus den Datenbanken des Deutschen Bildungsservers generiert.

IFLA-Projekt Sister Libraries

Seit 2009 gibt es das Sister Libraries Projekt der IFLA-Sektion „Libraries for Children and Young Adults“, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die internationale Kooperation der Bibliotheken in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Seitdem haben sich bereits über 100 Bibliotheken aus vielen Ländern auf die Suche nach einer Partnerbibliothek gemacht, wobei sich bisher 11 Paare gefunden haben.

Sister-Libraries-Blog

IFLA-Sektion Kinder- und Jugendbibliotheken

dbv-Kommission “Kinder- und Jugendbibliotheken“

  • Mareen Reichardt, Zentral- und Landesbibliothek Berlin (Vorsitz)
  • Corona Eggert, Medien- und Informationszentrum Biberach
  • Jennifer Bonk, Stadtbibliothek Oranienburg
  • Carolin Graf, Stadtbibliothek Bremen
  • Melanie Buchfelder, Stadtbibliothek Ulm
  • Meike Betzold, Stadt- und Schulbibliothek Kelsterbach (Gast)
  • Ronald Gohr, Stadt- und Landesbibliothek im Bildungsforum Potsdam (Gast)

Kontakt: komkiju@bibliotheksverband.de


Arbeitskreis Kinder- und Jugendbibliotheken Rhein-Main-Taunus (AKKJ)

Website

Treffen: 4 Mal im Jahr

Sprecherin: Meike Betzold, Stadtbücherei Kelsterbach


Mitarbeiterinnentreffen Kinder- und Jugendbibliotheken – Niederrhein, Westl. Ruhrgebiet

Treffen: 1 Mal im Jahr

Ansprechpartnerin: Frau Schmelnik, Stadtbibliothek Moers


Arbeitskreis Bibliotheksarbeit mit Kindern und Jugendlichen – Brandenburg

Treffen: 1-2 Mal im Jahr

Ansprechpartnerin: Dipl.-Bibliothekarin Susanne Taege, Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken
Susanne.Taege@blha.brandenburg.de


Fachkommission Bibliothekspädagogik Baden-Württemberg

Weitere Informationen


Arbeitskreis der Kinder- und Jugendbibliotheken in Baden-Württemberg

Treffen: 2x im Jahr

Ansprechpartnerin: Karin Rösler, Stadtbibliothek Stuttgart
Karin.roesler@stuttgart.de


Austausch- und Informationsplattform für Kinder- und Jugendbibliotheken in Schleswig-Holstein

Blog

Ansprechpartnerin:

Susanne Brandt, Büchereizentrale Schleswig-Holstein
brandt@bz-sh.de


Fachgruppe Kinder-, Jugend- und Schulbibliotheken im Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB)

Treffen:  4 Mal im Jahr

Sprecher:  Benjamin Scheffler, ZLB
Benjamin.Scheffler@zlb.de

Vereinte Nationen

Internationale Schulleistungsstudie der OECD

IFLA

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