Bibliotheksentwicklung in Deutschland

Öffentliche Bibliothek 2025. Leitlinien für die Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken (2021)

Das Positionspapier ÖB 2025 knüpft an die 2016 vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Bibliotheksverband veröffentlichte Publikation „Bibliotheken als starke Vermittler für Bildung und Kultur in Städten und Gemeinden – Leitlinien und Hinweise zur Weiterentwicklung öffentlicher Bibliotheken“ an. Das Papier stellt u.a. dar, welche Angebote Öffentliche Bibliotheken heute unterbreiten und welche Strategien sie entwickeln, um auf gesellschaftliche Veränderungen einzugehen. Der Deutsche Bibliotheksverband richtet sich damit an Kommunen, Bund und Länder und zeigt auf, wie diese die Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken unterstützen können.

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Wissenschaftliche Bibliotheken 2025. Strategiepapier zur Gestaltung von Zukunftsaufgaben im wissenschaftlichen Bibliothekswesen (2018)

Im digitalen Zeitalter stellen neue, sich kontinuierlich weiterentwickelnde Anforderungen seitens Studium, Forschung und Lehre und technologisch getriebene Prozesse Bibliotheken vor große Herausforderungen. Mit dem Papier „Wissenschaftliche Bibliotheken 2025“ positioniert sich die Sektion 4 (Wissenschaftliche Universalbibliotheken) des Deutschen Bibliotheksverbands zur Gestaltung von Zukunftsaufgaben im wissenschaftlichen Bibliothekswesen und definiert dabei acht zentrale Handlungsfelder: Open Access und neue Formen der Lizenzierung, Publikationsdienstleistungen, Management von Forschungsdaten, Überregionale Informationsversorgung für Fachcommunities, Langfristige Nutzbarkeit digitaler Ressourcen, Digitalisierung von Quellen des kulturellen Erbes, Etablierung von Kreativräumen (Cultural Labs, community-orientierte Makerspaces) sowie die Förderung digitaler Medien- und Informationskompetenz.

Das Papier richtet sich an Hochschulleitungen, an die Kultur- und Wissenschaftsressorts in den Ländern, an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), an die Kultusministerkonferenz (KMK), an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), an die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und an den Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII).

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Positionspapier der AG Regionalbibliotheken zum Strategiepapier WB 2025 (2019)

Das Papier skizziert mit Blick auf die acht Handlungsfelder des Strategiepapiers WB 2025 die spezifischen Perspektiven der Regionalbibliotheken und verweist darüber hinaus auf jene Funktionen und Aufgaben, die Regionalbibliotheken aufgrund ihrer speziellen Aufgabenstellung und Alleinstellungsmerkmale innerhalb der kulturellen und wissenschaftlichen Infrastrukturen haben.

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21 gute Gründe für gute Bibliotheken

Seit April 2007 hat eine Arbeitsgruppe der BID unter dem Arbeitstitel „Bibliothek 2012“ an einem Positionspapier zur Rolle der Bibliotheken in der Gesellschaft gearbeitet. Das Papier, das im Januar 2009 in seiner endgültigen Fassung veröffentlicht wurde, richtet sich nicht in erster Linie an die Fachöffentlichkeit, sondern insbesondere an die Träger von Bibliotheken, Politiker und Verwaltungsangehörige. Es soll vor allem zeigen, wie Bibliotheken zur Lösung der aktuellen gesellschaftlichen Aufgaben beitragen. Darauf aufbauend stellt es einige zentrale Forderungen , u.a. die nach Bibliotheksgesetzen. Außerdem enthält es einige wenige Ausstattungs- und Leistungsstandards , die als Orientierungs- und Argumentationshilfe für die Bibliotheksplanung vor Ort dienen können.

Im Mai 2008 wurde ein Strategiepapier als Diskussionsentwurf vorgestellt und im Rahmen der Veranstaltung „Bibliotheken und Politik“ auf dem Mannheimer Bibliothekartag öffentlich diskutiert. Es trägt den Titel „21 gute Gründe für gute Bibliotheken“.

Die endgültige Textfassung (September 2008) sowie die drei fachlichen Anhänge (Leistungs- und Qualitätsindikatoren für Bibliotheken; Standards für Hochschulbibliotheken; Musterbibliotheksgesetz) finden sich hier zum Download.

Enquete Kommission "Kultur in Deutschland" des Deutschen Bundestags

Vier Jahre lang (2004 bis 2008), über zwei Legislaturperioden hinweg,  arbeiteten 11 Abgeordnete und 11 Experten für den Deutschen Bundestag in der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ an einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation von Kunst und Kultur in Deutschland.

Das Gremium informierte sich in insgesamt rund 50 Anhörungen und Expertengesprächen über die Situation von Kultur in der Kulturnation, über Leuchttürme und Laienkultur gleichermaßen. Im März 2005 führte sie eine Anhörung zu „Rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen des Betriebs von Bibliotheken“ durch.

Der Schlussbericht der Enquete-Kommission wurde dem Deutschen Bundestag am 13.12.2007 vorgelegt. Er enthält fünf Empfehlungen für den Bereich der Bibliotheken. Diese Empfehlungen geben den derzeit wichtigsten politischen Impetus für die überregionale, gemeinsame Bibliotheksplanung. Dazu zählen u.a. die Initiativen für Bibliotheksgesetze in einzelnen Bundesländern und das Strategiepapier „21 gute Gründe für gute Bibliotheken“ des Dachverbands „Bibliothek und Information Deutschland“.

Die Empfehlungen im Einzelnen (Zitat):

„1. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, Aufgaben und Finanzierung der öffentlichen Bibliotheken in Bibliotheksgesetzen zu regeln. Öffentliche Bibliotheken sollen keine freiwillige Aufgabe sein, sondern eine Pflichtaufgabe werden. Alternativ zu Bibliotheksgesetzen der Länder kann die rechtliche Sicherung von öffentlichen Bibliotheken auch durch einen länderübergreifenden Staatsvertrag angestrebt werden.

2. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, einen länderübergreifenden Bibliotheksentwicklungsplan zu erstellen. Ein solcher Plan soll bildungspolitische Zielsetzungen und Qualitätsstandards beinhalten.

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt dem Bund und den Ländern die Einrichtung einer Bibliotheksentwicklungsagentur zu prüfen. Diese Agentur kann dazu beitragen, strategische, innovative und qualitätssichernde Zielsetzungen länderübergreifend abzustimmen und umzusetzen.

4. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, Bibliotheken in ihre Bildungskonzepte einzubinden. Die Länder sollen eine spartenübergreifende Arbeit fördern. Mit einer Kooperation zwischen Schulen, Vorschulen, Kindergärten und anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen können – zum Beispiel durch eine Zusammenarbeit von Schulbibliothek und öffentlichen Bibliotheken – Synergieeffekte erzielt werden. Weitere Schnittstellen und Kooperationsmöglichkeiten können in einem Bibliotheksentwicklungsplan formuliert werden.

5. Die Enquete-Kommission empfiehlt dem Bund und den Ländern, gemeinsam eine nationale Bestandserhaltungskonzeption für gefährdetes schriftliches Kulturgut zu erarbeiten. Die Enquete-Kommission empfiehlt weiterhin der Bundesregierung ein Förderprogramm zur physischen Rettung, digitalen Erfassung und digitalen Sicherung von bedrohtem schriftlichem Kulturgut von nationaler und europäischer Bedeutung aufzulegen, sowie sich dafür einzusetzen, dass entsprechende Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene erweitert werden.“

(Schlussbericht der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, Seite 132)

'73 - '93 - 2007: Drei Stationen nationaler Bibliotheksplanung

1973 erschienen zwei der einflussreichsten Planungspapiere der Nachkriegsgeschichte für das Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland:

Der „Bibliotheksplan 73“ wurde erarbeitet von der Deutschen Bibliothekskonferenz, d.h. gemeinsam von allen bibliothekarischen Verbänden (heutiges Pendant wäre die BID – Bibliothek und Information Deutschland).

Der Bibliotheksplan enthielt das Konzept für eine bibliothekarische Gesamtversorgung vom Grundbedarf in der kleinen Gemeindebibliothek bis hin zum spezialisierten Bedarf und der Gesamtversorgung durch die Nationalbibliotheken. Zudem bot er Hinweise auf zu schaffende zentrale und überregionale Einrichtungen und ein System der verteilten Literaturversorgung, sowie quantitative Standards für die Mindestausstattung von Bibliotheken.

Erstmals liegt die digitalisierte Fassung des Bibliotheksplans 73 vor.

Zum Download der digitalisierten Fassung, siehe unten.

Im selben Jahr erschien das Gutachten „Öffentliche Bibliothek“ der Kommunalen Gemeinschaftsstelle KGSt in Köln. Es beschrieb die Aufgaben und Funktionen der kommunalen Öffentlichen Bibliotheken in einem Gesamtsystem der Informationsversorgung. Außerdem enthielt es ebenfalls Standardwerte für die personelle und finanzielle Ausstattung von Bibliotheken.

Die Relevanz dieses Dokuments ergab sich auch daraus, dass es hier nicht die bibliothekarischen Verbände waren, die das Konzept vertraten, sondern eine Einrichtung mit Beratungs- und Richtlinienkompetenz für die Kommunen als Träger der Bibliotheken.

Beide Papiere, sowohl der Bibliotheksplan 73 wie auch das KGSt-Gutachten dienten über Jahrzehnte hinweg als Orientierungshilfe beim Auf- und Ausbau des Bibliotheksystems und als Referenz bei der Planung einzelner Bibliotheken.

Erstmals liegt die digitalisierte Fassung des KGSt-Gutachtens vor.

Download der digitalisierten Fassung

20 Jahre nach dem „Bibliotheksplan 73“ legte der Dachverband der Bibliotheksverbände (zu der Zeit: BDB) zum ersten gesamtdeutschen Bibliothekskongress in Leipzig das Konzept „Bibliotheken 93“ vor.

Ein Bibliothekskonzept für das vereinte Deutschland mit seinen unterschiedlichen Voraussetzungen in Ost und West zu schaffen war ein wichtiges Anliegen dieser Publikation.

Sie enthielt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Bibliothekssituation, konstituierte aber auch das Selbstbild, die Aufgaben und Ziele der Bibliotheken als moderne, weitgehend technisierte und mit aktuellen Managementmethoden geführte Informationseinrichtungen.

Erstmals liegt eine digitalisierte Fassung der „Bibliotheken 93“ vor.

Zum Download der digitalisierten Fassung, siehe unten

Kurz nach der Jahrtausendwende starteten der Dachverband BDB und die Bertelsmann-Stiftung eine neue Initiative auf nationaler Ebene – das Projekt „Bibliothek 2007“.

Die beiden Kooperationspartner wollten damit „eine Empfehlung für die zukünftige Gestaltung des Bibliothekswesens in Deutschland erarbeiten, die Einbindung der Bibliotheken in das Bildungssystem stärken, eine fachliche und politische Diskussion über Optimierungschancen und Leistungsfähigkeit der Bibliotheken anregen und einen übergreifenden Strategie- und Veränderungsprozess initiieren.“

Nach der Evaluierung des deutschen Bibliothekssystems und einer Best-Practice-Recherche in Ländern mit hervorragenden Bibliothekssystemen gipfelte das Projekt im Strategiepapier „Bibliothek 2007“.

Bibliothek 2007

Bibliothek 2007 als gemeinsame Initiative der Bertelsmann Stiftung und Bibliothek & Information Deutschland (BID) hatte zum Ziel, einen Reformbeitrag zur Weiterentwicklung des deutschen Bibliothekssystems zu leisten.

Das aus diesem Projekt entstandene Strategiekonzept richtet sich an die Adresse von Politik und Verwaltung. Es zeigt auf, dass Deutschland mit seinen Bibliotheken über ein großes bildungspolitisches Potenzial verfügt, und dass zugleich die politische Anbindung des deutsche Bibliothekswesen derzeit auf eine Weise organisiert ist, die dem selbst gesetzten Anspruch Deutschlands als Informations- und Wissensstandort nicht gerecht wird.

Deutlich ist zugleich, dass Bibliotheksentwicklung in Deutschland nicht nur politische Impulse benötigt, sondern auch der Entwicklungsarbeit auf Ebene der einzelnen Institution. Die Frage, was Bibliothek 2007 auf Ebene der einzelnen Einrichtung, der einzelnen Bibliothek bedeutet, bedarf der Vermittlung.

Das von 2002-2005 gemeinsam durchgeführte Projekt hatte zum Ziel

  • eine Empfehlung für die zukünftige Gestaltung des deutschen Bibliothekswesens zu erarbeiten,
  • die Einbindung der Bibliotheken in die Bildungsinfrastruktur zu stärken,
  • eine politische und fachliche Diskussion über Optimierungschancen und Leistungsfähigkeit der Bibliotheken anzuregen und
  • einen übergreifenden Strategieprozess zu initiieren.

Die wichtigsten Bausteine des Projektes waren

Das Strategiekonzept, erstmals im März 2004 auf dem Bibliothekskongress in Leipzig präsentiert, beschreibt die Notwendigkeit eines übergreifenden Entwicklungsprozesses und eines gebündelten Maßnahmenpaketes, durch welche die lokale und regionale Anbindung der Bibliotheken sinnvoll ergänzt wird und ein echter Qualitätsschub stattfinden kann.

Dazu gehört das Modell einer BibliotheksEntwicklungsAgentur (BEA), außerdem die Forderung nach einer stärkeren rechtlichen Absicherung der Bibliotheken, etwa in Form eines Bibliotheksgesetzes.

„Bibliothek 2007“ fand deutliche Aufmerksamkeit in der Politik. Dies zeigten der Parlamentarische Abend in Berlin im Oktober 2004, die Anhörung der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ im Deutschen Bundestag oder die „Wahlprüfsteine“, die BID vor der Bundestagswahl 2005 an die im Bundestag vertretenen Parteien versandt hatte.

  • Dossier „Bibliothek2007 – Wegmarken für eine zukunftsorientierte Bibliotheksarbeit“; in BuB 2005-2006, zusammengefasst in:
    Aufbruch als Ziel – BID und Bibliothek2007. Hrsg. Bibliothek & Information Deutschland. – Hildesheim: Olms, 2006. – 250 S. ISBN 3-487-13225-7.

Bibliotheken '93

Der Band "Bibliotheken 93" konnte mit freundlicher Unterstützung der BID digitalisiert werden.

Sie können die vollständig digitalisierte Ausgabe von "Bibliotheken '93" hier herunterladen:

  • als Gesamt-Datei (36 MB)
  • oder aufgesplittet in einzelne Dateien.
  • Bibliotheksplan 1973

    Sie können die vollständig digitalisierte Ausgabe des "Bibliotheksplans 1973" hier herunterladen:

  • als Gesamt-Datei (32 MB) oder
  • aufgesplittet in einzelne Dateien.
  • Bibliotheksentwicklungspläne der Bundesländer

    Aktuell gibt es in Baden-Württemberg (2021), Bayern (2016), Berlin (2020), Brandenburg (2015), Sachsen (2008), Sachsen-Anhalt (2008), Schleswig-Holstein (2019) und Thüringen (2015)  eigene Bibliotheksentwicklungspläne (Stand: August 2021).

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