Microblogging-Dienste am Beispiel von Twitter

Twitter ist ein kostenloser Mikroblogging-Dienst, in dem Kurznachrichten (Tweets) mit einer Länge von maximal 140 Zeichen verfasst (tweeten, twittern) und weitergeleitet (Retweet, kurz RT) werden können. Neben Texten können auch Bilder, Videos und Links „getwittert“ werden.

Um regelmäßig Beiträge eines Twitter-Mitgliedes zu erhalten, müssen diese – ähnlich wie RSS-Feeds – abonniert werden. Dies wird durch die Bestätigung des Buttons „Folgen“ erreicht. Abonnenten von Beiträgen anderer Personen oder Organisationen werden als „Follower“ bezeichnet.

Die Besonderheit des Dienstes ist der Austausch knapper Mitteilungen, der dazu führt, dass der Dienst in erster Linie die Konversation in der Community anregt und weniger reinen Informationszwecken dient.

Inhaltsübersicht

Bibliotheken auf Twitter

Besonders in den USA wird Twitter schon seit geraumer Zeit von Bibliotheken eingesetzt. Man kann z.B. Veranstaltungshinweise, Recherchetipps oder Blogpostings finden (twitter.com/librarycongress). Auch in Deutschland gibt es mittlerweile immer mehr bibliothekarische Tweets.

Eine (nicht vollständige) Auflistung twitternder Bibliothekarinnen, Bibliothekare und bibliothekarischer Institutionen findet sich hier:
liswiki.org/wiki/Microblogs 

Beispiele von Twitter-Accounts von Bibliotheken und bibliothekarischen Einrichtungen

twitter.com/nordenhampublib
twitter.com/econbiz
twitter.com/slubdresden
twitter.com/bibportal

Twitter-Startseite, Stand: 2012-05-12

Um Twitter aktiv nutzen zu können, ist eine Registrierung unter https://twitter.com notwendig. Der gewählte Benutzername sollte einprägsam sein und gegebenenfalls mit den bereits verwendeten Nutzernamen auf anderen Social Media-Plattformen übereinstimmen.

Eingabemaske zum Erstellen eines Twitter-Accounts, Stand: 2012-06-01

Bei der Erstellung des Profils sollte das Corporate Design der Bibliothek beachtet werden. So ist es sinnvoll, das Logo der Bibliothek zu verwenden sowie eine Kurzbeschreibung oder ein Motto der Bibliothek anzuführen.

Zusätzlich ist es möglich und empfehlenswert, auf weitere Online-Angebote, wie die eigene Homepage, Weblog oder Seiten in Sozialen Netzwerken zu verweisen bzw. die eigenen Tweets auf Facebook umzuleiten.[1]

Erstellung eines Twitter-Profils, Stand: 2012-06-01

Unter dem Menü-Punkt „Einstellungen“ können die einzelnen Account-Angaben nachträglich bearbeitet werden. Zu der Einrichtung eines ansprechenden Benutzerprofils gehört auch die Auswahl eines individuellen Designs für die eigene Twitter-Seite.

Twitter Profil-Einstellungen, Stand: 2012-06-01

Um ein Netzwerk innerhalb von Twitter aufzubauen, ist es wichtig, nach anderen Bibliotheken, Personen, Organisationen und Verbänden mit ähnlichen Interessen, Aktivitäten oder Themengebieten Ausschau zu halten, diesen zu folgen und eigene Beiträge zu senden, um die Aufmerksamkeit anderer Nutzer zu erregen und „Follower“ zu gewinnen. Eine Volltextsuche ist über http://search.twitter.com möglich.

Mit Hilfe der Suchfunktion kann man auch einen Überblick über bereits existierende Kommentare und Diskussionen zu Einrichtungen oder speziellen Themen erhalten. [2]

Will man nach bestimmten Themen suchen, können sogenannte Hashtags verwendet werden. Hashtags sind Begriffe, die mit einem #-Zeichen beginnen und häufig abgekürzt werden.

Innerhalb von Beiträgen zu einem bestimmten Thema, verwenden Twitter-Nutzer oft ein einheitliches Hashtag. Auf diese Weise können bei der Suche nach einem spezifischen Hashtag alle Diskussionsbeiträge, die dasselbe Hashtag verwenden, gefunden werden.

Wird beispielsweise der Hashtag #bibtag15 in die Suchleiste eingegeben, werden alle Beiträge zum Thema Bibliothekartag 2015 angezeigt, die ebenfalls den Hashtag #bibtag15 verwenden. Bei der entsprechenden Suche nach Beiträgen, die einen bestimmten Twitter-Benutzernamen erwähnen, wird in der Suchleiste das @-Zeichen vor den Benutzernamen gestellt. Beispielsweise können alle Beiträge, in denen die Staats-und Universitätsbibliothek Hamburg erwähnt wird, über den Suchbegriff @stabihh, gefunden werden.

Ergebnisse der Suche nach dem Hashtag #bibtag12, Stand: 2012-06-14

Neben der direkten Suche über https://twitter.com entstanden zahlreiche Dienste um Twitter-User und Tweets ausfindig zu machen:

TweetScan:
Um eine möglichst umfangreiche Trefferliste zu erhalten, kann das Tool als Ergänzung zur Twitter-Suche genutzt werden, um Personen, Hashtags, Aktivitäten etc. zu finden.

Twibs:
Twibs ist ein Dienst, der die Suche nach Unternehmen, die Twitter nutzen, ermöglicht und einen Einblick in deren Follower-Zahlen gibt. Die Suche kann zudem auf einzelne Branchen eingeschränkt werden.

SnapBird:
Während es über die Twitter-Suche nur möglich ist, aktuelle Tweets zu finden, ermöglicht es das Tools SnapBird, nach Tweets zu suchen, die bereits einige Wochen oder Monate zurückliegen. Beispielsweise können der eigene Twitter-Stream, gesendete Direktnachrichten, die gespeicherten Favoriten oder Tweets von Nutzern, denen gefolgt wird, nach einzelnen Begriffen durchsucht werden. Erforderlich ist dazu die Eingabe eines Twitter-Nutzernamens und eines Suchbegriffs. [3]

Listen: Eine weitere Möglichkeit, um interessanten Personen oder Einrichtungen auf Twitter zu finden, bieten Listen anderer Twitter-Nutzer. Diese sind auf den jeweiligen Startseiten der einzelnen Nutzer sichtbar und beinhalten wiederum eine Zusammenstellung von Twitter-Nutzern, die diese Personen bzw. Einrichtungen für relevant erachten. Diese Listen können abonniert werden und sind anschließend auf der Startseite des eigenen Accounts unter dem Punkt „Listen“ aufgeführt.

Listen der TIB/UB Hannover, Stand: 2012-06-14

Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe, Funktionen und Applikationen von Twitter beschrieben, sowie Monitoring-Tools und Dienste zum Verwalten des Twitter-Accounts vorgestellt.

Kurze Texte: Durch die Beschränkung auf 140 Zeichen können Begriffe, wie in Chatforen üblich, verkürzt werden. Einen Überblick über gängige Abkürzungen bietet die Seite Chat Acronyms.

Andere Nutzer erwähnen: Soll ein bestimmter Twitter-Nutzer in der eigenen Nachricht explizit erwähnt werden, wird das @- Zeichen verwendet, das vor den Nutzernamen geschrieben wird, zum Beispiel „@Benutzername“. Die Nutzung dieser sogenannten @-Replies, zur Erwähnung und zur Kommunikation mit anderen Accounts, vermittelt den Followern, dass der Twitter-Account aktiv genutzt wird. Unter dem Menü-Punkt „@Verbinde“ auf der Twitter-Startseite kann man sich anzeigen lassen, von wem und wie oft fremde Tweets den eigenen Namen erwähnen. Auf diese Weise kann ermittelt werden, was in der Community über die eigene Einrichtung getwittert wird.

Tweets weiterleiten: Interessante Tweets können an die eigenen Follower als Empfehlungen und Hinweise weitergeleitet werden. Das Weiterleiten von Twitter-Nachrichten wird als „Retweet“ bezeichnet und erhöht die Reichweite der Tweets. Retweets sind daran zu erkennen, dass die Buchstabenkombination „RT“ am Anfang des Tweets steht.

Private Nachrichten versenden: Direktnachrichten sind für die Öffentlichkeit nicht sichtbar und können nur an eigene Follower gesendet werden. Um private Nachrichten zu versenden, muss der Tweet mit „DM“ oder „D“ begonnen werden.

Hashtags: Hashtags sind selbst vergebene Stichworte, die mit einem #-Zeichen beginnen und verkürzt werden, um Platz zu sparen. Verwenden Nutzer bei einer Diskussion zu einem Thema ein einheitliches Hashtag innerhalb ihrer Tweets, können sich andere Nutzer, über einen Klick auf das jeweilige Hashtag, einen Überblick über alle Beiträge zu dem jeweiligen Thema verschaffen. Zum Beispiel können Twitter-Nutzer, die einen Beitrag zum Thema Bibliothekartag 2015 verfassen wollen, das Hashtag #bibtag15  in ihren Tweet einbauen, um sicherzustellen, dass dieser Tweet – zusammen mit anderen Beiträgen zum Thema Bibliothekartag 2015 – gefunden und zur Kenntnis genommen wird. Auf diese Art und Weise tragen Hashtags zur Diskussion und zum Meinungsaustausch innerhalb der Twitter-Community bei.

Listen: Um Twitter-Nutzer zu gruppieren, können Listen erstellt werden. Die Funktion zur Erstellung von Listen befindet sich auf der eigenen Twitter-Profilseite. Man muss jedoch kein Follower werden, um einzelne Twitter-Nutzer zu Listen hinzuzufügen. Außerdem können sowohl private als auch öffentliche Listen erstellt werden. Öffentliche Listen sind für alle Twitter-Nutzer sichtbar und können von diesen abonniert werden. Sie können beispielsweise eine Liste mit Kooperationspartnern oder anderen Nutzern, die sich mit bibliotheksrelevanten Themen beschäftigen, anlegen oder bereits zusammengestellte Listen anderer Twitter-Nutzer abonnieren. Die Tweets der einzelnen Listen können anschließend separat betrachtet werden. Die Liste „wissensch_bibliotheken“ beinhaltet zum Beispiel über 50 wissenschaftliche Bibliotheken. Ein weiteres Beispiel ist die Liste „bibliosphaere“, die Mitglieder aus Bibliotheken, von Fachportalen und allgemein aus der Informationswissenschaft umfasst. Alle Listen können über den Menüpunkt „Listen“ angezeigt, ausgewählt und abonniert werden. Dadurch wird es möglich, regelmäßig die aktuellen Tweets der jeweiligen Listenmitglieder zu erhalten.

Favoriten: Wird ein Beitrag als interessant oder empfehlenswert für die Bibliotheksnutzer eingestuft, kann dieser als Favorit mit „Gefällt mir“ gekennzeichnet werden. Dies erfolgt über einen Klick auf den entsprechenden Tweet und den „Herz-Button“. Anschließend erscheinen alle als Favoriten gekennzeichneten Tweets auf der eigenen Profilseite unter dem Punkt „Gefällt mir“ und sind für die Öffentlichkeit sichtbar.

URLs verkürzen: Da lange URLs innerhalb von Tweets viel Platz einnehmen, gibt es sogenannte URL-Kürzungsdienste. [4]
Die bekanntesten Beispiele sind bit.ly, TinyURL und cli.gs.

Bilder und Videos einfügen: Bibliotheken haben auf Twitter die Möglichkeit, ihre Tweets durch Bilder und Videos, zum Beispiel von Veranstaltungen oder besonderen Ereignissen, aufzuwerten. Twitter bietet eine integrierte Funktion an, um Bilder in die Tweets einzufügen. Um Videos hochzuladen und zu twittern, können verschiedene Dienste, wie zum Beispiel twitvid verwendet werden.

 

Für Twitter stehen vielfältige Anwendungsprogramme bzw. Applikationen zur Verfügung. Einen Überblick über die verfügbaren Applikationen gibt Twitdom. Twitdom ist ein Verzeichnis, in dem über 2000 verfügbare Twitter-Applikationen sortiert nach Kategorien gelistet sind. [5]

Im Folgenden sollen einige Applikationen vorgestellt werden, die einen Einblick in die Nutzungsmöglichkeiten von Twitter geben:

Twitterwallr:
Auf einer Twitterwall werden Tweets zu einem festgelegten Thema gesammelt. Dazu legt man lediglich einen Hashtag für das Thema der Tweets fest und gibt dieses bekannt, zum Beispiel #BibLesung. Alle Tweets, die dasselbe Hashtag verwenden, erscheinen anschließend live auf der Twitterwall. Der Dienst ist kostenlos und kann z.B. für bibliothekarische Veranstaltungen aller Art eingesetzt werden, um das Feedback der Teilnehmer zu sammeln. Zugleich kann eine Twitterwall auf eine Leinwand projiziert werden, so dass alle Tweets zum Thema für alle Teilnehmer gut sichtbar sind. So können sich auch Personen, die nicht an einer Veranstaltung live teilnehmen, in eine Diskussion mit einbringen.

Twtpoll:
Mit Twtpoll können Umfragen erstellt werden, um Meinungen der Nutzer einzuholen und sie anschließend grafisch darzustellen. Für die Nutzung des Tools ist kein eigener Twitter-Account notwendig. In einem ersten Schritt wird eine Frage formuliert und anschließend die Form der Antwortmöglichkeiten festgelegt. Auf die Umfrage kann via Twitter, Facebook, E-Mail oder der eigenen Webseite aufmerksam gemacht werden. Die Ergebnisse der Twtpoll-Umfragen sind grundsätzlich öffentlich zugänglich. Für kleine Meinungsumfragen mit begrenzten Umfang ist das Tool kostenlos.

Durch regelmäßiges Verfolgen des Twitter-Streams ist es möglich, schnell auf Nutzeranfragen zu reagieren und Probleme frühzeitig zu klären. Dies kann auch auch für das Beschwerdemanagement der Bibliothek verwendet werden. Für das Monitoring der eigenen Twitter-Aktivitäten gibt es einige Tools, die Tweets und Follower auswerten und die Ergebnisse darstellen. Im Folgenden werden einige Beispiele angeführt.

TweetStats:
Der Dienst gibt einen Überblick darüber, wie oft und zu welchen Zeiten Tweets versendet wurden. Darüber hinaus wird eine TweetCloud aus Wörtern, die am häufigsten in den eigenen Tweets vorkommen erstellt.

TwitterCounter:
TwitterCounter dient dazu, sich Diagramme über die Entwicklung der Followerzahlen anzeigen lassen. Der Dienst zeigt, wie sich die Anzahl der Follower entwickelt hat, wieviele Tweets bereits verschickt wurden und wie oft eigene Tweets weitergeleitet wurden. Das Weiterleiten der eigenen Tweets kann als Indikator dafür angesehen werden, für wie interessant oder relevant die eigenen Follower die Tweets der eigenen Einrichtung halten.

TwitterGrader:
TwitterGrader ist ein Programm, das die Reichweite des eigenen Profils anhand von Followerzahlen und Profilangaben bewertet.

Mentionmapp:
Mentionmapp visualisiert das eigene Twitter-Netzwerk, indem angezeigt wird, mit wem man am häufigsten kommuniziert hat und welche Hashtags dabei am häufigsten verwendet wurden. Über ein Suchfeld ist es auch möglich, einen Einblick in Aktivitäten anderer Twitter-Nutzer zu erhalten.

Der Twitter-Account kann mit Hilfe von speziellen Twitter-Clients verwaltet werden. Diese Anwendungsprogramme werden entweder direkt im Browser oder auf dem Desktop installiert. Eine Gemeinsamkeit dieser Dienste ist, dass Funktionen – beispielsweise zum Kürzen von URLs und Einfügen von Bildern – bereits integriert sind und somit Zeit für die Erstellung von Twitter-Nachrichten eingespart werden kann.

Bibliotheken können sich einen Überblick über mehrere Twitter-Aktivitäten, auf einer Oberfläche darstellen lassen. Die einzelnen Tweets werden dabei jeweils in anpassbaren Bereichen angezeigt. So ist es beispielsweise möglich, einzelne Spalten anzulegen, um den Twitter-Stream, Direktnachrichten, gesendete Nachrichten oder Tweets, die einen bestimmten Suchbegriff bzw. Hashtag beinhalten, in einem extra Fenster zu verfolgen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Follower in Gruppen zu unterteilen und laufend aktualisierte Tweets einer vorher zusammengestellten Gruppe zu erhalten. Die angelegten Spalten können außerdem einzeln durchsucht werden. [6]

Die bekanntesten Twitter-Clients sind TweetDeck, Seesmic Desktop 2 und Hootsuit.

TweetDeck:
TweetDeck kann im Browser verwendet oder auf dem Desktop installiert werden. Der kostenfreie Dienst bietet die Zusatzfunktion, neben dem Twitter-Account andere Accounts – wie Facebook, YouTube, Flickr etc. – zu verwalten. Mit TweetDeck kann beispielsweise zeitversetzt getwittert werden. Dies wird mit Hilfe einer Funktion ermöglicht, mit der Datum und Uhrzeit für den Versand von Twitter-Nachrichten festgelegt werden können.

Seesmic Desktop 2:
Seesmic Desktop2  ist ein weiterer kostenloser Desktop-Client. Er bietet, wie TweetDeck, die Möglichkeit, mehrere Social Media-Profile, wie Facebook, YouTube, Flickr etc. gleichzeitig in einzelnen Spalten zu verwalten. Dazu werden Funktionserweiterungen – sogenannte Plug-ins – der Plattformen YouTube, Facebook, Flickr etc. in die Oberfläche von Seesmic Desktop 2 integriert.

Hootsuite:
Hootsuite ist ein webbasierter Twitter-Client. Über eine Suche können Anwendungsprogramme – sogenannte Applikationen –  der einzelnen Plattformen, wie YouTube, Facebook, Flickr etc. gefunden und in die Oberfläche von Hootsuite integriert werden. Insgesamt können bis zu fünf Profile kostenfrei hinzugefügt werden. Auch Hootsuit bietet – wie TweetDeck –  die Möglichkeit, Tweets zu einem bestimmten Zeitpunkt zu versenden und Hashtags, Nutzer und Suchbegriffe in einzelnen definierten Bereichen zu überwachen. Zusätzliche Kosten entstehen für die Nutzung der Statistikfunktion der hinzugefügten Accounts.[7]

Twitterfeed:
Eine weitere Möglichkeit die Twitter-Nutzung zu vereinfachen, ist die Übernahme von jeweils aktualisierten Beiträgen aus anderen Plattformen, die zu Twitter weitergeleitet werden. Solche Beiträge werden als Feeds bezeichnet. Um Beiträge von anderen Plattformen zu Twitter weiterzuleiten, stehen spezielle Applikationen zur Verfügung. Ein Beispiel dafür ist Twitterfeed. Twitterfeed ermöglicht automatisierte Tweets, zum Beispiel durch Prüfen vorhandener Blog-Einträge nach neuen Inhalten, um sie anschließend an Twitter zu senden. Dazu muss der Name des Feeds und die URL, aus der der Feed bezogen werden soll, angegeben werden. Zusätzlich kann festgelegt werden, wie häufig Feeds aktualisiert werden sollen und welcher Ausschnitt eines Feeds getwittert werden soll, damit die 140 Zeichen bei Twitter nicht überschritten werden. Zum Beispiel kann eingestellt werden, dass nur die Überschrift eines Weblog-Eintrags übernommen wird. Zusätzlich ist eine Funktion enthalten, um einen vordefinierten Standardtext, vor oder nach dem jeweiligen Feed einzutragen.

Twitter ist eine Plattform, die von direkter Kommunikation lebt. Bei der zeitversetzten Versendung von Tweets, zum Beispiel auf Grund von Abwesenheit, sollte beachtet werden, dass die Reputation der Einrichtung darunter leiden könnte wenn, aufgrund von automatisierten Tweets, keine direkte Antwort auf Nutzeranfragen stattfindet. [8]

Kurzanleitung zur Erstellung eines Twitter-Accounts

Als Zusammenfassung stehen an dieser Stelle eine kurze Anleitung für die Erstellung und Nutzung eines Twitter-Accounts

  • Um einen Twitter-Account zu erstellen, ist eine Registrierung unter  https://twitter.com notwendig.
  • Neben einem kurzen und einprägsamen Benutzernamen sollten ergänzende Informationen, wie zum Beispiel eine Kurzbeschreibung der Einrichtung sowie eine Verlinkung auf den eigenen Blog oder die Homepage, hinzugefügt werden.
  • Zur Individualisierung der eigenen Twitter-Startseite dient das Hochladen eines Profilbildes (ggf. Logo der Bibliothek) sowie die Abstimmung des Hintergrunds mit dem Corporate Design der Bibliothek.
  • In der Anfangsphase ist der Aufbau eines Netzwerkes mit anderen Personen und Einrichtungen wichtig. Interessante Kontakte für die Bibliothek können, zum Beispiel über die integrierte Twitter-Suchfunktion (http://search.twitter.com), gefunden werden.
  • Zum Verfassen der ersten Tweets ist die Auseinandersetzung mit den Begriffen und Funktionen von Twitter empfehlenswert. Des Weiteren ist es hilfreich, einen Redaktionsplan zu erstellen und Inhalte festzulegen, die getwittert werden sollen.
  • Nach dem Erstellen des Twitter-Profils und den ersten Tweets sollten die eigenen Nutzer auf die neu erstellte Twitter-Präsenz aufmerksam gemacht werden. Dies kann entweder über die eigene Homepage, Ankündigungen in anderen sozialen Netzwerken oder über Informationen in der Bibliothek vor Ort erfolgen.
  • Zu einer erfolgreichen Twitter-Nutzung zählt die Beteiligung an Diskussionen, das Weiterleiten von  interessanten Tweets und das Antworten auf Kommentare der eigenen Follower.
  • Um die Twitter-Aktivitäten der Bibliothek zu optimieren, sollten diese regelmäßig mit Hilfe von verschiedenen Monitoring-Tools beobachtet und ausgewertet werden.

Twitter - Do's & Don'ts

Do’s:

  • Regelmäßige, aktuelle, interessante, spannende oder überraschende Tweets versenden,
  • schnelle Reaktion auf Feedback und Anfragen,
  • Fragen stellen, beantworten und mitdiskutieren,
  • interessante Tweets und Links an den eigenen Follower-Kreis, eventuell mit zusätzlichem Kommentar, weiterleiten (re-tweeten),
  • Hashtags verwenden,
  • Follower beobachten und analysieren, um häufig erwähnte Themen und Interessen zu ermitteln.

 Don’ts:

  • Twitter lediglich als Informationsplattform für Ankündigungen nutzen und offene Kommunikation mit der Community vermeiden,
  • unüberlegte und unpassende Tweets senden, da diese das eigene Image schädigen können,
  • Eigenwerbung in den Mittelpunkt stellen,
  • Tweets hauptsächlich automatisiert, durch die Weiterleitung von vorhandenen Blog- oder Homepageeinträgen, versenden. [9] [10]

Weiterführende Links

Kurzpräsentation über den Einsatz von Twitter in Bibliotheken von Christian Hauschke

Einen guten Überblick über die Twitter Terminologie bietet „Twitter Dictionary: A Guide to Understanding Twitter Lingo

Einen Einblick in die Funktionsweise von Twitter, gibt ein Video des Unternehmens Common Craft. „Twitter for Business: Explained by Common Craft

Pfeifer, Galina: Twitter an deutschen Hochschulbibliotheken

Einführung in die Funktionalitäten von Twitter für Bibliothekare

Checkliste Twittern vom BIB (Jürgen Plieninger); pdf-Datei

Im Beitrag verwendete Literatur

Fußnoten

Redaktion und Kontakt
Text
Nicole Hügel, Joanna Boruch in Kooperation mit Prof. Frauke Schade (HAW Hamburg)
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