Benchmarking in Bibliotheken

Benchmarking ist ein systematisches Verfahren, das der Wettbewerbsanalyse zugeordnet werden kann. Mit Hilfe dieses Verfahrens können Bibliotheken sich mit Wettbewerbern, insbesondere mit den erfolgreichsten Konkurrenten (Best Practice) dann vergleichen, wenn sie sich hinsichtlich Größe, Bibliotheksprofil und Zielsetzungen in etwa entsprechen.[1]

Beim Benchmarking werden Funktionsbereiche, Prozesse oder Produkte mit in diesen Bereichen führenden Unternehmen verglichen. Der erste Schritt des Benchmarkings besteht im Aufdecken der eigenen Leistungslücken im Vergleich zu diesen Unternehmen. Im nächsten Schritt wird analysiert, welches die Gründe für diese Leistungslücken sind. Benchmarking ist ein systematischer Prozess der Informationsgewinnung, der eine Leistungsverbesserung des Unternehmens bewirken soll.[2]

Grundlage für diesen Vergleich sind Leistungsindikatoren. Die Auswahl der Leistungsindikatoren hängt vom Zielkonzept der jeweiligen Bibliothek ab.

Eine Übersicht von möglichen Vergleichsmerkmalen

Benchmarking ist ein Verfahren aus der Wirtschaft. Leistungsvergleiche von Bibliotheken müssen im Kontext von Non-Profit-Organisationen betrachtet werden. Die Kennzahlen müssen sich auf Ressourcen und Dienstleistungen einer Bibliothek sowie auf die infrastrukturellen Bedingungen und  die Kultur- und Bildungslandschaft vor Ort beziehen.[3]

Quellen, die Leistungsvergleiche von Bibliotheken ermöglichen, bieten bibliotheksinterne und externe Daten und Statistiken (Sekundärforschung):

  • Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS)
    Bibliotheken können in einem Indikatorraster ihre Stellung im Vergleich zu anderen Bibliotheken errechnen und finden Hinweise zur Bewertung der Kennzahlen.[4]
  • Bibliotheksindex (BIX)
    Hier können die BIX-Ergebnisse individuell zusammengestellt und mit den Ergebnissen einer anderen Bibliothek verglichen werden.
    • ÖB
    • WB

    Der BIX ermöglicht Bibliotheken einen Vergleich mit der Konkurrenz anhand zahlreicher Kenngrößen auf nationaler Ebene.[5]

Internationale Vergleichsmöglichkeiten bietet etwa:

Zu beachten ist, dass externe Informationsquellen auch der Konkurrenz zugänglich sind und sich so kein entscheidender Informationsvorteil aufbauen lässt. Daher ist es wichtig, interne Quellen zur Ideenentwicklung und -gewinnung zu entwickeln und auszubauen. Es ist wichtig, den Mitarbeiten zu vermitteln, dass innovative Ideen aller Mitarbeiter von hoher Bedeutung für den langfristigen Erfolg sind. Innovationsfördernd sind zum Beispiel ein betriebliches Vorschlagwesen oder Ideenwettbewerbe bzw. ein systematisches Innovationsmanagement.[6]

Im Beitrag verwendete Literatur

Meffert, Heribert; Burmann, Christoph; Kirchgeorg, Manfred (2008): Marketing. Wiesbaden: Gabler

Meffert, Heribert; Burmann, Christoph; Kirchgeorg, Manfred (2012): Marketing. Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung. 11. Aufl. Wiesbaden: Gabler

Seidler-de Alwis, Ragna (2012): Markt- und Wettbewerbsanalyse für Bibliotheken. In: Georgy, Ursula; Schade, Frauke (Hrsg.): Praxishandbuch Bibliotheks- und Informationsmarketing. Berlin: De Gruyter Saur, S. 135 – 158.

Fußnoten

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