Weblogs

Was ist ein Blog?

Weblogs oder „Blogs“ sind Webseiten, die ähnlich einem Journal oder Tagebuch aus chronologisch geordneten Einträgen bestehen und inhaltlich tendenziell eine eher persönliche Note aufweisen.

Leser/innen eines Blogs können die Einträge durch das Vergeben von sogenannten Tags (Schlagwörtern) kategorisieren und vor allem auch kommentieren. So dienen Weblogs nicht nur der Verbreitung von Inhalten, sondern können Raum für Diskussionen und Austausch geben.

Der Begriff „Blogosphäre“ meint den virtuellen sozialen Raum, der die Blogs und Blogger/innen umfasst.

Einrichten und Pflege eines Weblogs sind sehr einfach – dadurch ist das Generieren eigener Inhalte mit einem geringen Aufwand möglich. Durch die verschiedenen Funktionen wie Kommentieren und Tagging wird eine direkte Interaktion zwischen dem Schreiber und dem Leser hergestellt.

Die ersten Blogs gab es bereits Ende der 1990er Jahre. In der Anfangszeit oft als „Internet-Tagebücher“ verstanden, gibt es mittlerweile zu allen denkbaren Themen und Fachrichtungen spezialisierte Fachblogs. Vor allem auch im wissenschaftlichen Bereich können Blogs einen großen Nutzen haben, da ein gezielter fachlicher Austausch mit interessierten Leser/innen / Kolleg/innen mit technisch sehr geringem Aufwand möglich wird.

Einsatz von Weblogs in Bibliotheken

Blogs als Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit

Durch die eher persönliche Note und die Möglichkeit, mit den Leser/innen über Kommentarfunktion in direkten Kontakt zu treten, können Weblogs sowohl für wissenschaftliche als auch für Öffentliche Bibliotheken ein gutes Mittel der Öffentlichkeitsarbeit sein. Dabei können und sollten Weblogs nicht andere Formen der Kommunikation mit den Bibliotheksnutzer/innen ersetzen, sondern diese vielmehr ergänzen.

  • Durch die einfache Bedienung und Handhabbarkeit können Weblogs gut von mehreren Mitarbeiter/innen mit Beiträgen „gefüttert“ werden. Somit kann die Aktualisierung leichter organisiert werden als bei einer Website.
  • Die Bibliothek kann die persönliche Bindung zu ihren Kund/innen auf- und ausbauen (vor allem auch über eine Kommentar-Funktionen o.ä.).
  • Ein Weblog kann community-bildend sein und Kund/innen eine stärkere Identifizierung mit der Bibliothek ermöglichen.
  • Über verschiedene Weblogs lassen sich zielgruppenspezifische und nutzergerechte Informationen aufbereiten, z.B. ein Bücher-Empfehlungsdienst für Jugendliche.

Mögliche Nachteile durch den Einsatz von Weblogs können sein:

  • Möglichkeit von Spam oder anderen inhaltlich unerwünschten Einträgen vor allem in der Kommentarfunktion 
  • Mit dem Anspruch der Aktualität steigt der Pflegeaufwand in inhaltlicher Sicht.

Informationen zu den Vorteilen des Einsatzes von Weblogs in Öffentlichen Bibliotheken sind auf dieser Seite zusammengestellt.

Mögliche Inhalte in Bibliotheks-Blogs

Anhand der Beispiele in der Auflistung weiter unten lassen sich verschiedene Inhalte von Blogs für Bibliothekskund/innen erkennen: Neben allgemeinen Neuigkeiten aus der Bibliothek, Neuerwerbungs-Meldungen und Buch-/Medienbesprechungen, teilweise mit Bewertungsfunktion, werden Veranstaltungen angekündigt oder im Nachhinein dokumentiert, es werden aber auch allgemeinere Informationen zur Leseförderung oder Lesestudien und praktische Hinweise angeboten. Manche Blogs bieten auch die Möglichkeit, die Bibliothekskunden rezensieren zu lassen.

Auswahl-Beispiele: Bibliotheks-Weblogs für Bibliothekskunden

Biblioblogosphäre - Weblogs für Bibliothekar/innen

Weblogs von und für Bibliothekar/innen und Informationsspezialist/innen gibt es mittlerweile sehr viele – Tendenz steigend. An dieser Stelle kann hier nur eine kleine Auswahl aufgeführt sowie auf die „Sammelstellen“ verwiesen werden.

Biblioblogs in der Übersicht

  • Übersicht über nicht-englischsprachige Weblogs. Hier kann sich jeder, der im Bereich Bibliothek und Information ein Weblog einrichtet, in die Auflistung eintragen.
  • Plan3t: Bibliothekarische Stimmen. Independent, täglich.
    (Lambert Heller, Edlef Stabenau, Christian Hauschke u.a.)
    Sammlung und Bündelung deutschsprachiger bibliothekarischer Blog-Postings sowie Veröffentlichung von „Stimmen“: täglich wechselnde Beiträge von BibliothekarInnen

Beispiele von Biblioblogs

Die kleine Auwahl gibt lediglich einen kurzen, beispielhaften Einblick in das breite Spektrum bibliothekarischer Fachblogs und stellt keine Bewertung dar. Eine umfassende Übersicht über Biblioblogs bieten die oben genannten Websites („Biblioblogs in der Übersicht“).

  • Bibliothek 2.0 und mehr:
    „Innovative Ideen für Bibliotheken, Freie Inhalte und Interessantes aus dem Web“
    (Patrick Danowski)
     
  • Eric W. Steinhauer – Bibliotheksrecht und Kulturwissenschaft der Bibliothek
     
  • Globolibro – das internationale Bibliotheksblog:
    Nachrichten aus internationalen öffentlichen Bibliotheken. Schwerpunkt: Englisch-sprachiger Raum (Andreas Mittrowann und Kirsten Heinrich)
     
  • netbib.weblog:
    „Der kurioese Bibliotheksbote worinnen zu finden sind allerley newe Zeitungen“ (Edlef Stabenau)
    Das Netbib Weblog war 2001 das erste bibliothekarische Weblog in Deutschland.

Nutzung bibliothekarischer Fachblogs

Die Nutzung bibliothekarischer Fachblogs durch Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Berufsalltag wurde 2009 im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Köln untersucht:

Literatur und Links

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