Dritte Orte in Deutschland

Viele Bibliotheken hierzulande haben sich in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht und sich – oft gemeinsam mit ihren Nutzer*innen – als Ort der Begegnung und Kommunikation neu erfunden. Hier eine kleine Auswahl!

© Stadtbibliothek Köln, Fotograf: Jörn Neumann

Nach einem mehrjährigen Umgestaltungsprozess, an dem die lokale Community aktiv beteiligt war, wurde die Bibliothek 2018 neu eröffnet. Neben einem mobilen Makerspace zum Ausprobieren neuer Technologie verfügt sie u. a. über einen Gaming-Bereich, medienpädagogische Angebote und eine digitale Leinwand, auf der Jugendliche mit Tablets gemeinsam an großflächigen Grafiken experimentieren können. Auf einem riesigem Stoffhasen können Kinder spielen und ausruhen, gemütliche Leseecken laden zum Verweilen ein.

Die Würzburger Bibliothek ist ein Ort zum Wohlfühlen. Entstanden unter enger Beteiligung der Bürger*innen, verfügt sie u. a. über einen Maker-Space mit 3D-Drucker und VR-Brillen, eine Gaming-Ecke, Spielbereiche und eine Küchenzeile. Die Bücherregale befinden sich alle an den Wänden, so dass sich die Innenräume flexibel umbauen und so vielfältig nutzen lassen. An einer Magnetwand können Kund*innen Feedback hinterlassen. Als Open Library ist die Bibliothek täglich von 7 bis 22 Uhr zugänglich.

Die Leipziger Stadtbibliothek hat in ihrem ersten OG einen Raum geschaffen, in dem die Leipziger*innen selbst das Programm gestalten können. Bürger*innen, Vereine, Initiativen können hier Themen setzen, die sie bewegen, eigene Formate gestalten und Partner*innen für Projekte finden. Von der (digitalen) Raumbuchung über die Werbung bis zur Umsetzung kümmern sie sich eigenverantwortlich um ihre Formate und Gäste. Die einzige Bedingung: Alle stattfindenden Aktionen sind öffentlich – Interessierte können jederzeit teilnehmen.

2019 zog die Olchinger Bücherei in eine ehemalige Bank um, die sie sich seither mit einem Bäckereicafé teilt. So kann sie nicht nur an sieben Tagen die Woche öffnen. Das Café und ein übriggebliebener Bankautomat locken auch unterschiedlichste Kunden an, die sich in den lichten, wohnlich eingerichteten Räumen wohl fühlen und gemütlich herumstöbern. Freiwillige unterstützen sie u. a. beim Selbstverbuchen.

Bunte Lesebänke laden bereits im Außenbereich der Bibliothek im ehemaligen Bahnhof zum Verweilen ein. Auch im Inneren verbreiten die farbenfrohe Gestaltung und die zahlreichen Sitzgelegenheiten eine offene freundliche Atmosphäre. Neben analogen Medien gibt es Zugang zur e-Ausleihe und zu Filmstreamingdiensten. Die Kinderbibliothek verfügt u. a. über eine kleine Bühne, Sitzkissen, Tonies und Kamishibai. Das großzügige Foyer kann für Veranstaltungen umgebaut werden.

Gestaltet in hellen, freundlichen Farben verströmt die 2018 wiedereröffnete Bücherei eine einladende Atmosphäre. Sie verfügt über viele gemütliche Sitzgelegenheiten, Kaffeeecke, Lesegarten, Gaming-Bereich, Internetarbeitsplätze sowie einen 24-hs-Rückgabeservice. Im Kinderbereich gibt es eine kleine Bühne. Ein vielfältiges analoges und digitales Medienangebot wird durch verschiedene Aktionen und Kooperationen – etwa mit Grundschulen – ergänzt.

Die AGB ist ein zentraler Ort für die Berliner Stadtgesellschaft, ein Dritter Ort par excellence: Sie verfügt u. a. über eine Artothek, eine Kinder-, Jugend- und Musikbibliothek, eine Cinemathek, eine „Bibliothek der Dinge“ und einen Klavierraum, ergänzt durch ein großes Digitalangebot. Dazu kommen vielfältige partizipative Formate: von Tai-Chi am Morgen über Hausaufgabenhilfe, Digitalschulungen für Senior*innen, kostenlose Rechtsberatung bis hin zum interaktiven Presseclub mit Wissenschaftsjournalist*innen. Das alles an sieben Tagen die Woche – sonntags übernehmen Künstler*innen die Regie!

Die Stadtbibliothek Ludwigshafen bietet neben analogen Formaten auch zahlreiche digitale Services. 3D-Drucker, VR-Brillen, Robotikzubehör oder Gaming-PCs und -Konsolen können genauso ausprobiert werden wie Näh- und Stickmaschinen. In der „Bibliothek der Dinge“ kann man z. B. ein Teleskop ausleihen. Lesefreude wird in mehreren Programmen schon ab dem Kindergartenalter geweckt. Mit Lesungen, Konzerten, Workshops und Treffs für verschiedenste Zielgruppen ist die Bibliothek ein Ort für Bildung und kulturellen Austausch für Jung und Alt.

Die Güstrower Bibliothek hat eine lange Tradition und ist doch neuen Technologien sehr aufgeschlossen: von Makerspace-Angeboten mit 3D-Drucker, Lernrobotern über Konsolenspiele bis hin zur „TechnoThek“. In der „Bibliothek der Dinge“ lassen sich Akku-Schrauber, Reise-Stromstecker und eine E-Gitarre ausleihen. Dazu gibt’s gemütliche Sitzecken zum Lesen und Spielen und mehrere Internetarbeitsplätze. Die Bibliothek ist nicht nur ein zentraler Veranstaltungsort in der Region, sie vermittelt auch ehrenamtliche Lesepat*innen an Kinder und ältere Mitbürger*innen.

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