Verbundsysteme in Deutschland

Entstehung der Bibliotheksverbünde

Auslöser für die Gründung der Bibliotheksverbünde mit ihren Verbundzentralen war der Wunsch, die von anderen Bibliotheken erzeugten Titelaufnahmen für die Katalogisierung der eigenen Neuerwerbungen nachnutzen zu können.

Diese Form der kooperativen Erschließung bewirkte für die Medienbearbeitung in den 1980er- und 1990er-Jahren vor allem an den wissenschaftlichen Bibliotheken einen beachtlichen Synergieeffekt. Stetig wachsende Nachweisdatenbanken wurden aufgebaut, die zu wichtigen Instrumenten für die Recherche und Steuerung der Fernleihe sowie für eine Vielzahl weiterer Services wurden.

Aufgaben der Verbundsysteme

Mit der fortgesetzten Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft wurde auch das Aufgabenspektrum der Verbünde und die Vernetzung mit der Wissenschaft spürbar breiter. Beispielhaft zu nennen sind der Betrieb und die Weiterentwicklung von lokalen Bibliotheksmanagementsystemen, Digitalen Bibliotheken und Discovery Systemen (auch für Fachinformationsdienste), nationalen Nachweisportalen, Open-Access-Repositorien und Langzeitarchivierungsinfrastrukturen. Bereitgestellt wird die nationale Bibliotheksstatistik (DBS) und verschiedene Hostingdienstleistungen für bibliothekarische Anwendungen. Unterstützt wird die konsortiale Lizenzierung von elektronischen Ressourcen, die Verwaltung und der Nachweis von E-Books sowie die digitale Dokumentenlieferung. Verbünde tragen mit ihren Angeboten zum Forschungsdatenmanagement in den Universitäten und Hochschulen bei und kooperieren mit Kulturerbeeinrichtungen wie Museen und Archiven, sind an NFDI-Projekten beteiligt sowie an Projekten zum Einsatz von KI-Technologien im Bibliotheksumfeld.

Übersichtskarte: 6 regionale Verbundsysteme in Deutschland

Die von den Verbundzentralen angebotenen regionalen, überregionalen und nationalen Services werden von diesen in unterschiedlichen Konstellationen und in Zusammenarbeit mit weiteren Infrastruktureinrichtungen der Wissenschaft in kooperativer und arbeitsteiliger Struktur erbracht. Ansprechpartner für die jeweiligen Services ist die regional zuständige Verbundzentrale.

Die folgende Karte illustriert die Aufteilung in die Verbundregionen:Karte über die Bibliotheksverbundsysteme in Deutschland

Kooperation

In der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme koordinieren die Verbünde Aufgaben und Zuständigkeiten beim Betrieb und bei der Weiterentwicklung ihrer Services. Aktive Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind neben den Verbünden in Deutschland der Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH (OBVSG), die Swiss Library Service Platform (SLSP) für die Schweiz, sowie die Zeitschriftendatenbank (ZDB) und die Deutsche Nationalbibliothek (DNB). Im Standardisierungsausschuss an der Deutschen Nationalbibliothek sowie in den entsprechenden Fachgruppen wirken die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft maßgeblich an der Weiterentwicklung von nationalen Standards und Services mit.

Redaktion und Kontakt

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