Bibliotheken sind öffentliche Räume, die 2018 über 220 Mio. Mal besucht wurden. Sie sind Treffpunkt der Bürger*innen und weit mehr als nur Orte des Ausleihens von Büchern und E-Books. Zum Kernauftrag von Bibliotheken gehört es, mit der Bereitstellung von Informationen und professioneller Beratung zur Meinungs- und Informationsfreiheit beizutragen. Bibliotheken ermöglichen ihren Nutzer*innen, sich über Positionen und Gegenpositionen zu informieren und eigene Meinungen zu entwickeln. Dadurch tragen Bibliotheken zur politischen Willensbildung und zur gesellschaftlichen Teilhabe bei. Versuche, politischen Einfluss auf Bibliotheken zu nehmen, sind zunehmend zu beobachten. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) fordert daher Träger von Bibliotheken und politisch Verantwortliche auf, den Auftrag der bibliothekarischen Arbeit nachhaltig zu fördern und zu unterstützen.
Einmal im Jahr veröffentlicht der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) den „Bericht zur Lage der Bibliotheken“. Darin legt er Zahlen und Fakten zur Entwicklungen und der Arbeit der Bibliotheken vor und formuliert bibliothekspolitische Forderungen.
In diesem Jahr legt der Bericht seinen Schwerpunkt auf den Ausbau der Netzinfrastruktur vor allem in ländlichen Gebieten, die verstärkte Finanzierung der Fort- und Weiterbildung von Bibliothekar*innen sowie auf die Ausweitung der Bibliothekstantieme auf E-Books. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Umsetzung der europäischen Richtlinie für Urheberrecht, die Entfristung der sogenannten Schrankenregelung im Urheberwissensgesellschaftsgesetz und in der weiteren Umsetzung von Open Access. Das Projekt DEAL zur bundesweiten Lizenzierung von Zeitschriften-Angeboten großer Wissenschaftsverlage konnte 2019 beispielsweise mit dem Wiley-Vertrag einen wichtigen Beitrag zur Open-Access-Transformation leisten.
Der Bericht zur Lage der Bibliotheken ist online auf der Website des dbv verfügbar.