Mit Erscheinen der ISO/TS 18344 „Effectiveness of paper deacidification processes“ hat die Internationale Organisation für Normung 2016 zahlreiche Neuerungen für die Verfahrensvalidierung und Routinekontrolle bei der Mengenentsäuerung eingeführt, die vor allem in Deutschland die Diskussion um die Kontrollen bei Entsäuerungsaufträgen neu belebt hat. Der neue Fokus auf die Alkalireserve zusammen mit neuen Prüfverfahren wie dem Polymerisationsgrad der Cellulose als Indikator für die Wirksamkeit des Entsäuerungsverfahrens und der Definition eines neuen, ligninfreien Testpapiers hat zu einer intensiven Diskussion zwischen Bestandserhaltungsexperten aus Bibliotheken und Archiven auf der einen und den Anbietern von Entsäuerungsverfahren auf der anderen Seite geführt, wie eine verlässliche Überprüfung der Wirksamkeit bei der Entsäuerung durchgeführt werden kann. Die neu erschienene Norm DIN 32701 „Information und Dokumentation – Prüfung der Wirksamkeit von Mengenverfahren zur Papierentsäuerung anhand eines Testpapiers“ orientiert sich an der internationalen Technischen Spezifikation, viele Details wurden konkretisiert und stärker normiert. So wurde im Anhang A auch die Dokumentation der Verfahrensvalidierung und Routinekontrolle normiert, was die Auswertung , Interpretation und den Vergleich der Untersuchungsergebnisse zukünftig signifikant vereinfachen wird.
Mit der DIN 32701 stehen jetzt neue Möglichkeiten für die Verfahrensvalidierung und Routinekontrolle zur Verfügung, die, richtig angewandt, eine deutlich genauere Überprüfung von Entsäuerungsaufträgen ermöglichen und so einen wichtigen Baustein für die Durchführung von Qualitätskontrollen bei der Mengenentsäuerung liefern.
Die Norm kann über den Beuth Verlag bezogen werden: https://www.beuth.de/de/norm/din-32701/295547960