Vortrag im Rahmen des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquiums (BBK)
„Dr. Adelheid Heftberger, Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Nicht nur Filmarchive sammeln audiovisuelle Medien, sondern auch in Bibliotheken, Museen, Firmenarchiven, Hochschulen, Privatsammlungen, Krankenhäusern und Schulen finden sich umfangreiche Bestände an analogen Filmen (35mm, 16mm oder Schmalfilmformate sowie Videoformate) sowie digitalen Materialien. Manche Bestände sind kuratiert bzw. vorbildlich formal und inhaltlich erschlossen, andere nicht einmal identifiziert und erfasst. Dabei beziehen Nutzer_innen, die über und mit Film forschen, nicht nur Laufbilder, sondern häufig auch filmbegleitende Materialien wie Fotos, Plakate, graue Literatur und nicht zuletzt die Presse mit ein. Die Herausforderungen bei der Aufbereitung und Zurverfügungstellung für die Recherche sind also sehr groß.
Die Tatsache, dass im digitalen Zeitalter die traditionell festgeschriebenen institutionellen Grenzen und Aufgaben innerhalb der Kulturlandschaft zunehmend verschwimmen, birgt meiner Meinung durchaus Chancen für die einzelnen Institutionen. Umso gewinnbringender wäre es, innerhalb der Kultureinrichtungen gemeinsame Handlungsfelder zu definieren und von etablierten Prozessen und vorhandenen Infrastrukturen zu profitieren. Worin bestehen die zentralen Probleme der bisher erst zaghaften Kooperation? Und gibt es interdisziplinäre Kollaboration neben technischen Workflows wie Digitalisierung, digitale Speichersysteme, Hosting oder Langzeitarchivierung?
In meinem Vortrag werde ich Antworten auf diese Fragen versuchen und zur Diskussion stellen, die einerseits auf Interviews mit Experten und Expertinnen aus Bibliotheken und Filmarchiven und andererseits auf eigenen weiterführenden Überlegungen beruhen.“