Aktuelles aus dem Normenausschuss NID
Am 09.03.2018 ist ein Entwurf der Norm E DIN 32701 „Information und Dokumentation – Prüfung der Wirksamkeit von Mengenverfahren zur Papierentsäuerung anhand eines Testpapiers“ erschienen.
Der säurebedingte Abbau von Papier hat sich für Archive und Bibliotheken zu einem erheblichen Problem entwickelt. Neben den Verfahren zur Entsäuerung einzelner Blätter, die seit langer Zeit bei der Restaurierung zur Anwendung kommen, gibt es in den letzten Jahrzehnten neue Entwicklungen bei technischen Verfahren, die in großem Maßstab dazu verwendet werden können, den weiteren säurebedingten Abbau von Kulturgütern in Form von Büchern und einzelnen Blättern hinauszuzögern („Massenentsäuerung“).
Ziel der Entsäuerung ist die nennenswerte Verlängerung der Lebensdauer von Papier. Dies wird durch den Einsatz eines alkalischen Reagenzes erreicht, das die vorhandene Säure neutralisiert und den künftigen säurebedingten Abbau zumindest über eine gewisse Zeitdauer verlangsamen soll (Puffern, Alkalireserve). Die Entsäuerung kann die tatsächlichen physikalischen Eigenschaften des Papiers nicht verbessern, aber zusammen mit der richtigen Lagerung kann sie einen weiteren Abbau verlangsamen. Daher ist eine Norm notwendig, die einen Validierungsprozess zur Wirksamkeit und Prozessstabilität und damit auch zur Gleichmäßigkeit von Mengenverfahren zur Papierentsäuerung beschreibt.
Der Entwurf ist über das Norm-Entwurfs-Portal zugänglich.
Dort können auch Stellungnahmen bzw. Einsprüche bis zum 09. Mai 2018 abgegeben werden.