Aktuelle Ausgabe des emcra EU-Fördertipp
Hilfreiche Informationen von emcra aus dem aktuellen EU-Fördertipp zum Thema „Chancen der Europäisierung für Ihre Organisation“:
Ein wichtiger Punkt für die Einwerbung von EU-Fördermitteln und die erfolgreiche Umsetzung von EU-Projekten ist die sogenannte „Institutional Readiness“. Damit einher geht die Frage, was Organisationen mitbringen müssen, wenn Sie mittel- und langfristig von einer EU-Förderung profitieren möchten. Klar ist: die Nutzung von EU-Fördergeldern, z. B. im Rahmen der Brüsseler Aktionsprogramme wie „Erasmus+“, „Kreatives Europa“ oder „Horizont 2020“, ist eine institutionelle und strategische Entscheidung. Die Projekte sind europäisch-transnational ausgerichtet: wer eine Projektförderung beantragen möchte, muss europäisch denken und grenzüberschreitend arbeiten. Das bedeutet für viele Organisationen ein Umdenken und erfordert Offenheit für neue Strukturen, Vorgaben, Inhalte und Arbeitsweisen. Dies gilt insbesondere für Organisationen, die noch keine oder wenig Erfahrung mit der europäischen Projektarbeit haben.
Vielen Organisationen ist nicht bewusst, dass sie an europarelevanten Themen arbeiten und damit die erste Voraussetzung für ein EU-Projekt bereits erfüllt haben. Gerade Themen wie Bildung, Zivilgesellschaft oder Umwelt und Forschung machen an der nationalen Grenze nicht halt. Warum sich also in diesen Bereichen nicht mit europäischen KollegIn¬nen austauschen und die Herausforderungen gemeinsam angehen?
Unser Tipp: Organisationen aller Größenordnungen beantragen mittlerweile erfolgreich EU- Fördermittel. Einige lassen sich von negativen Erfahrungsberichten gescheiterter Anträge und der Komplexität der europäischen Förderwelt abschrecken. Andere werden aus gutem Grund zu „Wiederholungstätern“, stellen immer wieder EU-Anträge und setzen EU-Projekte erfolgreich um.
Der mit dem EU-Fundraising einhergehende Prozess der Europäisierung bzw. Internationalisierung einer Organisation führt neben dem Zugang zu neuen Finanzierungsquellen zur Entwicklung neuer Kompetenzen und zur Professionalisierung in Bereichen wie Antragstellung, internationalem Abrechnungswesen, Projektmanagement und Kommunikation. Die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln, steigert darüber hinaus die Motivation des Personals einer Organisation und kann entsprechend für die organisationsinterne Personalentwicklung genutzt werden.
Mit der Beteiligung an EU-Projekten etablieren sie europaweite Netzwerke mit Partnerorganisationen. Organisationen erhalten über ihre internationalen Networking-Aktivitäten Zugang zu neuem Wissen. Die europäische Zusammenarbeit gibt Organisationen die Möglichkeit, von anderen Organisationen im Ausland zu lernen, ihre Leistungen europaweit zu vergleichen, Ideen auszutauschen und damit ihre Innovationsfähigkeit zu erhöhen. In der Regel entwickeln sich Organisationen dadurch schneller und werden wettbewerbsfähiger. Sie verbessern sich kontinuierlich und beschließen, sich mit den besten Organisationen in ihrem Segment zu messen, um selbst eine führende Rolle einzunehmen.
Darüber hinaus können Organisationen perspektivisch neue Märkte erschließen, indem beispielweise die im Rahmen von EU-Projekten entwickelten neuen Produkte oder Dienstleistungen auf dem europäischen Markt angeboten werden.
Die Europäisierung oder Internationalisierung einer Organisation ist ein komplexes Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen weiterführend 10 Tipps für eine erfolgreiche Europäisierung / Internationalisierung Ihrer Organisation. Auf dieser Webseite können Sie außerdem anhand einer kostenfreien Selbstanalyse prüfen, ob Ihre Organisation bereit für Europa ist. Das webbasierte Selbstanalyse-Instrument wurde im Rahmen des zweijährigen EU-Projekts „Europeanisation“ – gefördert durch „Erasmus+“ – von sieben Partnern aus fünf europäischen Ländern entwickelt.
Quelle: Newsletter emcra EU-Fördertipp