Spiegel Online hat Verteilung der Gelder ausgewertet
Welche Vorhaben wie stark gefördert werden, veröffentlicht die EU regelmäßig auf ihrem Open-Data-Portal und auf der CORDIS-Homepage. Spiegel Online hat die dort publizierten Datensätze ausgewertet. Die Analyse verrät, wo das Netzwerk von „Horizon 2020“ am stärksten ist – und welche Staaten besonders vom Programm profitieren.
Die Analyse verrät auch, wer das Sagen hat im Netzwerk der Institute, Unis und Unternehmen, die EU-Forschungsgelder kassieren. Hier fällt erneut Großbritannien auf – als das Land, von dem aus besonders Projekte koordiniert werden. Bei 970 der etwa 4800 bislang bewilligten Forschungsvorhaben wird diese Rolle von Großbritannien aus übernommen. Von Deutschland aus werden dagegen nur rund 580 Projekte gesteuert.
Die Schwergewichte im Netzwerk sind – kaum überraschend – die großen EU-Staaten: Nach Deutschland sollen 1,6 Milliarden Euro fließen, nach Großbritannien 1,2 Milliarden Euro. Zusammen mit Frankreich, Spanien, Italien und den Niederlanden erhalten sie fast 75 Prozent der Förderung. Es ist also kein Land so stark an „Horizon 2020“ beteiligt wie Deutschland, mit rund 1100 Einrichtungen und 2790 einzelnen Projektteilnahmen. Und kein Land hat im Netzwerk so viele Verbindungen zu anderen Staaten. An jedem vierten Projekt arbeitet mindestens ein Partner aus Deutschland mit.
Für die europäische Wissenschaft ist das Förderprogramm sehr wichtig, in Deutschland gehört „Horizon 2020“ zu den größten Finanzierungsquellen im Bereich Forschung und Innovation – neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).