RFID
Das Projekt RFID für die Öffentlichen Bibliotheken Berlins
Die Öffentlichen Bibliotheken der 12 Berliner Bezirke und die Zentral- und Landesbibliothek sind seit Juni 2015 in allen 75 Standorten – von den großen Häusern der ZLB mit ihren auch wissenschaftlichen und umfangreichen Magazin-Beständen bis zu den Fahrbibliotheken – mit Selbstverbuchung und Mediensicherung durch RFID-Technik ausgestattet. Das Projekt zur Einführung von RFID trägt den Namen „TENIVER – Technologische Innovation in der Informationsversorgung“.
Die Koordination der verschiedenen Bibliotheken und ihrer lokalen Besonderheiten und die kurze Laufzeit des Projekts stellten alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Mit dem VÖBB (Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins) haben die Berliner Bibliotheken bereits im Jahr 1998 eine Struktur bekommen, die auch solche großen gemeinsamen Projekte möglich macht.
Im Jahr 2015 wurde durch die RFID-Einführung die Zahl der aktiven Bibliotheksnutzer_innen in Berlin auf nahezu 400.000 gesteigert. 24,5 Mio. Entleihungen sind zu mehr als 90 Prozent von den Nutzer_innen selbst abgedeckt worden.
Die durch Selbstverbuchung der Medien frei gewordenen Personalressourcen wurden z.B. in mehr und intensivere Beratung, Leseförderung und Zielgruppenarbeit für Migrant_innen, Senior_innen oder Jugendliche investiert.
Außerdem konnten durch die Installation von von außen zugänglichen Rückgabeautomaten die Möglichkeiten für die Rückgabe von Medien deutlich ausgeweitet werden, so dass an 14 Standorten im Berliner Stadtgebiet die Medienrückgabe außerhalb der Öffnungszeiten möglich ist. Als weiteres wesentliches Projektziel konnten durch die RFID-Einführung die Öffnungszeiten vieler Bibliotheken erweitert werden.
RFID ist eine sich rasch weiter entwickelnde Technologie. Deshalb besteht die Erwartung, dass in den kommenden Jahren weitere Arbeitserleichterungen eintreten werden. Wenn Verlage und Lieferanten die Medien bereits mit RFID-Transpondern ausstatten, können die Bibliotheken sie mit weniger Aufwand in ihre Bestände einpflegen. Wenn die Lesbarkeit der Tags weiter erhöht wird, wird die Revision des Medienbestands und das Auffinden verstellter Medien schneller vonstattengehen können.
Finanziert wurde die Einführung von RFID aus Mitteln der Europäischen Union über den Fonds für regionale Entwicklung EFRE, aus Mitteln des Landes Berlin und der Bezirke sowie durch Personal- und Mitteleinsatz der Bibliotheken selbst.
Prüfgutachten zur Einführung von RFID im VÖBB
Dr. Rainer Sprengel, Februar 2007: Zur Einsatzmöglichkeit von RFID in den Öffentlichen Bibliotheken Berlins. Technik, Wirtschaftlichkeit, Finanzierung, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, Kundenbeziehung, Datenschutz (pdf-Datei)
Anhang zum Gutachten: Wirtschaftlichkeitsberechnung (pdf-Datei)

Kontakt
VÖBB-Servicezentrum
Breite Straße 30-3110178 Berlin
Projektleitung
May-Britt Grobleben
E-Mail: may-britt.grobleben@zlb.de Stellvertretung
Claudia Lamprecht
E-Mail: claudia.lamprecht@zlb.de